Vergessen
Abschlussprüfung Final Thesis BA
Vergessen
Abschlussprüfung Final Thesis BA
„Alles fließt“, so lässt sich nach Heraklits Worten der Prozess der Vergänglichkeit beschreiben, der ein natürlicher Teil des Universums ist. Der Verlauf der Zeit wird durch diesen sichtbar, es ist ein sich wiederholendes Werden und Verfallen, eine fortschreitende und unumkehrbare Entwicklung der Elemente des Universums, des Lebens, der eigenen Person und Umfeld sowie des eigenen Gedächtnisses. Es entstehen Chaos und Ordnungsstrukturen, Varietät durch das Vergessen und die Möglichkeit neuer Erinnerungen. Das Vergessen kann als die Vergänglichkeit von Wissen, von Informationen bezeichnet werden. Eine Kunst des Vergessens schafft Platz für neue Erinnerungen. So dient das virtuelle Gedächtnis in Form von Niederschriften, Büchern, Bibliotheken, Archiven und Internet zur Aufbewahrung von Inhalten, um sie der Vergänglichkeit zu entziehen und sie dabei persönlich vergessen zu können.
In meiner Abschlussarbeit beschäftige ich mich mit dem Ablegen und Speichern von Inhalten als eine Möglichkeit für das Schaffen neuer Erinnerungen, Entwicklung und Varietät, jedoch auch mit der durch die ständige Verfügbarkeit und endlose Vervielfältigung dieser Inhalte einhergehende Unfähigkeit zu vergessen als gesellschaftliches Problem. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Rolle und Verantwortung im Interface Design.
Neben der theoretischen Ausarbeitung des Themas ist ein begleitendes Exponat aus zwei Objekten entstanden. Das eine produziert unaufhaltbar Inhalt und speichert diesen für alle sichtbar per Twitter im Internet. Das andere stellt die Schnittstelle zu diesem Inhalt dar und bietet die Möglichkeit diesen aus dem kollektiven Gedächtnis zu löschen oder auf ein neues Medium zu übertragen und dadurch zu vervielfältigen.
Eine digitale Ausgabe der Arbeit kann ich Ihnen gerne nach Absprache zukommen lassen.
Interface, Studium, Theorie
Veröffentlichung
2013
Betreuer
Prof. Andreas Muxel