I’m a cyborg, but that’s ok
Lehrprojekt im Sommersemester 2014
I’m a cyborg, but that’s ok
Lehrprojekt im Sommersemester 2014
Im Rahmen meiner Beschäftigung als Wissenschaftlicher Mitarbeiter konnte ich im Lehrgebiet Interface Design zusammen mit Prof. Andreas Muxel das zweiwöchige Projekt „I’m a cyborg, but that’s ok“ anbieten. In diesem Projekt sollten Studierende Möglichkeiten der analogen Körpererweiterungen auf experimentellem Weg austesten, umsetzen und so analoge Cyborgs schaffen. Begleitend wurde das immer stärker werdende Thema der Schnittstelle von Maschine und Körper und Abhängigkeit von den elektronischen Helfern und Maschinen als Erweiterungen unseres Körpers und Geist diskutiert und kritisch sowie spekulativ reflektiert. Denn es ist keine Science-Fiction mehr, wir sind bereits Cyborgs mit low-tech Körpern: Computer und verschiedene elektronische Geräte helfen uns bei der Arbeit, der Kommunikation, beim Leben. Von Smartphones, Chip Karten und Rolltreppen über Kopfhörer und Kameras zu elektrischen Fensterhebern – diese Dinge sind zu unserem persönlichen Exoskelett geworden.
Für die Verbesserung oder auch Verschlechterung des Körpers durften die Studierenden nur auf nicht elektronische Bauteile und Materialen zurückgreifen, die sie im Keller, im Müll oder in Ein-Euro-Shops gefunden haben
Das Projekt führten wir mit einer theoretischen Erschließung des Themas ein. Wir begannen mit einer Betrachtung der Beziehung von Interfaces und Körper, einer Begriffsdefinition „Cyborg“ und elaborierten die These, dass wir bereits sogenannte low-tech Cyborgs sind sowie die Aussicht uns auf ein Gadget-Wettrüsten einstellen zu müssen. Dass wir dabei nicht Ikarus folgen werden, liegt zu Teilen auch in der Verantwortung als Designer.
Anschließend sammelten die Studierenden die Funktionen, Einsatzzweck, potentielle Zweckentfremdung, kulturgeschichtliche und gesellschaftliche Bedeutung von allen Körperteilen als Grundlage für die weitere Ideenentwicklung. Ein Prototyping mit Papier und Kleber führte zu einer finalen Konzeption und Umsetzung der Projektergebnisse, die in einer institutsinternen Präsentation und Ausstellung gezeigt wurden.
Die Ergebnisse waren unter Anderen eine spezielle Camera Obscura, die vor das Gesicht geschnallt zu einer völlig verqueren Wahrnehmung der Umwelt führt, eine wärmende Weste, die mit der eigenen Atemluft betrieben wird oder eine Installation, die zielgerichtetes Riechen ermöglicht.
(Die Rechte für die Bilder liegen bei den jeweiligen Studierenden.)
Arbeit, Interaction, Interface, Lehre
Veröffentlichung
2014
Aufgaben
Dozent
Team
Prof. Andreas Muxel
Auftraggeber
KISD
Studierende
Christian Weeke
Daniel Scharmach
David Hoffmann
Iljia Burzev
Jakob Kilian
Juan Manuel Hollenstein
Kai Daniel Heusmann
Keren Rothenberg
Kosma Korczynski
Raoul Döring
Lorenzo Piazzoli
Manuel Kniepe
Martina Dellepiane
Pauline Bosshauer
Pola Schuster
Sebastian Oft